PREMIERE 22. August 2020, Stadtgarten Dortmund
KONZEPT & CHOREOGRAFIE Birgit Götz REGIE UND DRAMATURGIE Thorsten Bihegue PERFORMER*INNEN Thomas Kemper, Constantin Hochkeppel, Pia Wagner KÜNSTLERISCHE ASSISTENZ Romi Göhlich PROJEKTMANAGEMENT Nilüfer Kemper PRODUKTIONSASSISTENZEN Lynn Kuhfuss, Yasemin Cölgecen ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Laura Güldenpfennig
performer
POSITIONEN ist eine Suche nach Antworten und eine Suche nach Fragen. Zwischen Performance, Tanz und Schauspiel erforschen Pia Alena Wagner, Constantin Hochkeppel und Thomas Kemper Haltungen und Positionen.
Unterstützt werden Sie dabei durch das Sprech- und Bewegungs-ensemble. Eine medienkünstlerische Auseinandersetzung mit Positionen und POSITIONEN wird von Lisa Bülow erarbeitet.
Im öffentlichen Raum werden mit performativen Interventionen verschiedene Positionen ausprobiert, dargestellt und ausgestellt. Dabei geht es darum, zu schauen, welche Positionen physisch eingenommen werden können, was Positionen aussagen und ob daraus eine intellektuelle Haltung erwachsen kann.
POSITIONEN versteht sich dabei als Raum zum Experimentieren und Forschen. Dabei geht es darum, sich an radikalen Motiven zu orientieren, ohne dabei radikal zu werden. Fragen werden gestellt ohne Antworten zu geben, gesellschaftliche, soziale und politische Eindrücke werden reflektiert. Die Akteur*innen sind dazu aufgefordert, ihre Haltungen den aktuellen Gegebenheiten anzupassen, Haltungen zu reflektieren ohne dabei zu bevormunden.
Im diskursiven Raum befragen die Künstler*innen gemeinsam mit der Choreografin Birgit Götz und dem Regisseur und Autor Thorsten Bihegue das Veränderungspotential von Positionen und Haltungen aus sich vervielfachenden Blickwinkeln.
Welche Positionen können überhaupt bezogen werden? Werden Haltungen automatisch eingenommen oder entscheiden wir bewusst über sie? Wie ist das Verhältnis von Aktion und Reaktion im Kontext von Haltungen und Positionen? Ist eine aktive Position auf der gleichen sozialen Ebene zu betrachten, wie eine passive Reaktion? Werden soziale und politische Ebenen als Rahmen betrachtet? Setzt der Rahmen Akzente? Gibt es Rahmen, in denen Haltungen möglich oder unmöglich sind? Lassen sich reglementierende Rahmen aufbrechen und gibt es dazu überhaupt eine Motivation?
POSITIONEN ist eine Performance. Sind Positionen immer performativ? Ist Performance immer auch eine Haltung, die eingenommen wird?
Sind Haltungen und Positionen von Dauer oder leben sie durch ihre ständige Veränderung? Performance ist Haltung. Haltung ist Notwendigkeit.
Im urbanen Raum werden performativ Haltungen eingenommen und verändert. Durch künstlerische Interventionen werden Blickachsen auf diese Haltungen immer wieder gebrochen, sodass Haltungen zu Interventionen werden. Im öffentlichen Raum ausgestellt werden zufällige Passant*innen dazu eingeladen, Positionen zu betrachten und dabei zu zuschauen, wie der eigene Blick auf das Geschehen im nächsten Moment durch performative Interventionen verändert wird. Die Grenzen zwischen Performer*innen und Passant*innen werden so fließend, die Entscheidung zur Positionierung auf aktiver oder passiver Seite ist frei wählbar.
Es entstehen Konzepte für Interventionen, die jeweils vier Mal an unterschiedlichen Orten im urbanen Raum angewandt werden. Durch die Zufälligkeit des öffentlichen Raums entstehen so immer neue, sich wandelnde Konstellationen zwischen Künstler*innen und Passant*innen.